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Interview mit René Sternberg: „Enterprise 2.0 ist ein komplexes Zusammenspiel von Mensch, Technik und Business“.
7 Min. Lesezeit
Daniel Schwarz
19. September 2013
Zuletzt aktualisiert: 12. Februar 2021
Wenn Sie diesen Blog regelmäßig lesen (und das hoffe ich doch! :) ), dann wissen Sie, dass wir ab morgen eine Webinar-Reihe starten, bei der eingeladene Enterprise 2.0-Expreten den Einsatz von Social Technologien für unternehmensinterne Kommunikation beleuchten.

Den Anfang mach René Sternberg, Organisationssoziologe und begeisterter E2.0-Nutzer aus Berlin. Aus diesem Anlass habe ich René ein paar Fragen gestellt:


Nikolai: Hallo René, Leute, die sich für das Thema Enterprise 2.0 interessieren, werden sicherlich über deinen Blog bereits mal gestolpert sein. Vielleicht kannst Du Dich aber Trotzdem in paar Worten vorstellen?

René: Hi, ich bin 31 Jahre jung, lebe in Berlin und beschäftige mich seit gut drei Jahren im Rahmen meiner Doktorarbeit mit dem Thema Enterprise 2.0 intensiver. Die Abgabe der Arbeit steht unmittelbar bevor.

Nikolai: Was ist das Thema Deiner Dissertation? Kannst Du ein paar Worte dazu sagen?

René: Ich versuche aus organisationssoziologischer Perspektive zu ergründen, welchen Einfluss der Einsatz von Web 2.0 auf die interne Unternehmenskommunikation hat. Dadurch konnte ich Antworten auf die viel diskutierte Frage...

Nikolai: ...Was bedeutet der kulturelle Wandel vom Web 1.0 zum Web 2.0 für mein Unternehmen..?

René: ...genau, dies ist die zentrale Frage. Sinnvolle Antworten findet man darauf nur, wenn man exakt auf die Potenziale und Risiken von Web 2.0 schaut. Dies hilft dabei, Fehler von vornherein zu vermeiden. Potenziale sind z.B. kollaboratives Arbeiten, neue Formen des Informations- und Wissensmanagements sowie bessere Vernetzung. Risiken sind eine Informationsüberflutung, die Ablehnung der Tools durch „Digital Outsiders“ und eine mangelnde Integration der Tools in die alltägliche Arbeit.

Nikolai: Wie kamst Du eigentlich zum Thema Enterprise 2.0? Was begeistert Dich daran persönlich?

René: Als Jugendlicher habe ich schon im Jahr 2000 das Tool MIRC genutzt. Dies ist ein Chatprogramm in dem sich in unzähligen Räumen Internetnutzer trafen, die zusammen verschiedene Browsergames spielten. Die einzelnen Spieler mussten in Allianzen oder Clans kooperieren, weil sie alleine in diesen Spielen keine Chance hatten. Die Grundlage der Kooperation war die Kommunikationsplattform MIRC. Die Spieler in den Gruppen versuchten ständig die Kooperation zu verbessern, damit die eigene Gruppe einen Vorteil gegenüber anderen hat. Viele dieser Kooperationsstrategien finden wir über 10 Jahre später im Enterprise 2.0 wieder. Das Besondere an dem Thema ist seine Komplexität, weshalb es nicht so einfach zu bearbeiten ist. Es ist eine große Herausforderung mit unglaublichen Potenzialen, was mich fasziniert.

Nikolai: Das Thema Social Enterprise ist ja zurzeit schon sehr trendy. Aber so wie mir es vorkommt, eher in Medien, als tatsächlich in Unternehmen. Kannst Du das irgendwie kommentieren?

René: Das Erschließen der Potenziale von Enterprise 2.0 ist nicht so einfach. Früher dachte man, wenn man ein ausgereiftes Tool über den Gartenzaun des Unternehmens wirft, dann wird es schon genutzt. Heute weiß man, dem ist nicht so. Enterprise 2.0 ist ein komplexes Zusammenspiel von Mensch, Technik und Business. Viele erkennen die Potenziale von Enterprise 2.0 durch die Nutzung von Facebook oder Twitter in der Privatsphäre, weshalb es trendy ist. Es gibt auch ein paar herausragende Cases aus der Unternehmenswelt. Die große Frage ist aber, wie erschließe ich diese Potenziale für mein Unternehmen, in dem ich arbeite?

Nikolai: Woran liegt es, dass es noch nicht so viele Beispiele gibt? Welche Probleme gibt es bei der Einführung?

René: Oft fokussieren sich die Verantwortlichen zu sehr auf die Implementierung der Technik. Tools sind jedoch nur – wie es der Name ja sagt – Werkzeuge; nicht mehr und nicht weniger. Wie können wir diese Werkzeuge sinnvoll nutzen? Antworten finden wir, wenn wir über folgende zentrale Probleme nachdenken:

  • Wie bekommt man die guten Ergebnisse aus den Tools in klassische Unternehmensprozesse übersetzt?
  • Wie motivieren wir möglichst viele Mitarbeiter Enterprise 2.0 zu nutzen?
  • Wie gehen wir mit der Informationsüberflutung um, die die neuen Kommunikationsmöglichkeiten verursachen?
Nikolai: Klingt irgendwie bekannt :) Wirst Du diese Probleme bei Deinem Webinar am Freitag behandeln?

René: Klar, ich werde einen Einblick in meine Forschungsergebnisse bieten.

Nikolai: Kannst Du vielleicht etwas mehr sagen, ohne zu viel zu verraten?

René: Ich gehe primär der Frage nach, ob Web 2.0 unsere interne Unternehmenskommunikation revolutioniert. In etwa 30 Minuten zeige ich an ein paar Beispielen, welche Veränderungen es durch die Implementierung von Web 2.0 gibt. Dabei stehen neben den positiven Aspekten (der Verbesserung des Wissensmanagements, des kollaborativen Arbeitens, der Problemlösung durch bereichsübergreifende Kommunikation) auch Probleme des Einsatzes von Web 2.0 im Mittelpunkt. Dazu gehören die Informationsüberflutung der Mitarbeiter, die Integration von Enterprise 2.0 in bisherige Arbeitsprozesse oder die Frage wie viel Transparenz verträgt mein Unternehmen eigentlich? Genauere Informationen gibt es dann im Webinar.

Nikolai: Danke René! Wir sehen uns dann morgen beim Webinar!
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