In Unternehmen kann es viele Gründe geben, Sparmaßnahmen einzuleiten. Schlechte Verkaufszahlen oder Probleme mit dem Cash-Flow gehören zu den weniger erfreulichen. Es gibt jedoch auch ökonomisch und ökologisch motivierte Gründe. Wenn sich beispielsweise der Gewinn nicht durch höhere Verkaufspreise so einfach steigern lässt, können kostensenkende Maßnahmen den Gewinn erhöhen. Ein positiver Nebeneffekt vieler Sparmaßnahmen (insbesondere bei Maßnahmen, um Energie einzusparen): Die Maßnahmen schonen auch Ressourcen, was sich positiv auf die CO2-Bilanz und auf die Umwelt auswirkt.
Viele Unternehmen nutzen die bestehenden Möglichkeiten, um Energiekosten zu senken, nicht richtig aus. Viele denken, ein günstiger Einkaufspreis sei die einzige Möglichkeit, die Stromkosten zu senken. Die günstige Beschaffung macht allerdings nur einen geringen Anteil dabei aus. Unternehmer, die das Bewusstsein ihrer Mitarbeiter für das Energiesparen schärfen, können hier richtig Geld sparen. Technische Hilfsmittel, wie beispielsweise Bewegungsmelder, um Licht in wenig genutzten Räumen zu steuern, birgt Einsparpotenziale. Dabei amortisieren sich die Anschaffungskosten für die technischen Hilfsmittel sehr schnell. Klimaanlagen sind wahre Energiefresser, insbesondere wenn die Temperatur sehr niedrig eingestellt ist. Eine Raumtemperatur von 24 Grad Celsius ist im Sommer immer noch sehr angenehm und vermindert die Erkältungsgefahr. Der Verzicht auf Klimaanlagen und stattdessen der Einsatz von Ventilatoren spart sogar noch viel mehr Energie. Zeitschaltuhren, die außerhalb der Arbeitszeiten Geräte einfach ausschalten, verhindern den energiezehrenden und überflüssigen Stand-by-Betrieb. Energiesparlampen oder LED-Leuchtmittel sparen ebenfalls viel Strom und die Investition lohnt sich langfristig. Auch die Konditionen des Energielieferanten sind in vielen Fällen noch justierbar. Einige Anbieter stellen Gewerbekunden automatisch auf Gewerbestrom ein, der günstiger ist als die Tarife für Strom für Privathaushalte. Ein Preisvergleich kann auch hier einen günstigeren Anbieter zutage fördern.
Gute Beleuchtung ist nicht immer gleichbedeutend mit viel Licht. Gerade in Unternehmen ist es sehr einfach, das Lichtspektrum zu verbessern und gleichzeitig Energie einzusparen. Hier lassen sich leicht bis zu 70 Prozent der Energiekosten einsparen. Für große Hallen und Büros gibt es gesetzliche Vorschriften und eine Berechnungsgrundlage nach DIN. Doch diese DIN-Norm ist schon etliche Jahre alt. Wer genau nach DIN vorgeht, hat oft schlecht beleuchtete Räume und Hallen, obwohl einige Dutzend Neonröhren unter der Decke hängen.
Energieeffiziente Beleuchtung ist anders. Ein Teil der Ersparnis lässt sich dadurch erreichen, dass die Anzahl der Leuchten nach der Maßnahme geringer ist. Außerdem ist es notwendig, die energieeffizienten Leuchtmittel regelmäßig zu reinigen, sonst verringert sich die Lichtleistung. Die Lampen geben dafür besseres Licht ab und müssen nicht so häufig ausgetauscht werden.
Heizkosten sparen fängt mit dem bewussten Umgang mit Heizenergie an. Ein erster und sehr wichtiger Schritt ist die Motivation der Mitarbeiter. Mit kleinen Tipps und Hinweisen fällt die Umsetzung von Energiesparmaßnahmen leichter. So hilft es ganz enorm, über Nacht die Rollläden geschlossen zu halten. Auch Türen von nicht beheizten Räumen sollten immer geschlossen sein. Kleine, am besten humorvoll formulierte Tipps sind dabei viel effektiver als straffe Vorgaben und Regeln.
Die Mitarbeiter brauchen daneben auch Informationen über die Heizanlage. Wenn beispielsweise die Heizanlage über eine Nachtabsenkung verfügt, ist es nicht notwendig, die einzelnen Heizthermostate in jedem Raum für die Nacht herunter zu regeln. Geld ist auch für die Mitarbeiter ein Motivationsfaktor, noch mehr auf das eigene Verhalten zu schauen. Wie wäre es, das gesparte Geld zum Teil für die Kaffeekasse zu spenden oder regelmäßig zu einem gemeinsamen Energiespar-Frühstück einzuladen?
Nur wenn sich die Heizanlage in optimalem Zustand befindet, kann sie effizient laufen. Deshalb ist es notwendig, die Heizanlage regelmäßig von einem Fachmann warten zu lassen. Der Check beinhaltet die Prüfung, ob sich Luft in den Heizkörpern befindet und ob die Heizungsregelung optimal arbeitet.
Die Temperatur in Büroräumen sollte im Winter zwischen 20 und 22 Grad Celsius liegen. Dazu reicht für gewöhnlich die mittlere Stellung am Heizkörperthermostat. Menschen empfinden Temperaturen unterschiedlich, sodass ein Raumthermometer zweckmäßig sein kann, das objektiv die Temperatur anzeigt. Die Teeküche oder der Flur müssen nicht so warm sein. Wichtig ist, die Türen geschlossen zu halten.
Der sparsame Umgang mit Energie gilt nicht nur für Strom und Heizenergie. Auch beim Autofahren lassen sich viele Euro durch entsprechende Maßnahmen einsparen. Der Reifendruck hat einen großen Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch. Ist der Druck zu gering, steigt der Verbrauch. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig den Reifendruck zu überprüfen. Liegt der Istwert nur 0,5 bar unter dem Sollwert, hat das einen um fünf Prozent höheren Verbrauch zur Folge. Außerdem nutzen sich die Reifen ungleichmäßig ab, wenn der Reifendruck nicht stimmt.
Wenn das Auto länger als 20 Sekunden irgendwo stehen muss, lohnt es sich, den Motor abzustellen. Das Wiederanlassen verbraucht weniger Kraftstoff als das Laufenlassen. So lässt sich bei langen Rotphasen an Ampeln oder im Stau einiges an Kraftstoff einsparen – hochgerechnet auf den Verlauf eines Jahres. Einige Neuwagen haben die sogenannte Start-Stop-Automatik, die im Stadtverkehr hilft, bis zu zehn Prozent an Kraftstoff einzusparen.
Die Fahrweise hat ebenfalls Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch. Es kann sich lohnen, den Nutzern der Firmenfahrzeuge Tipps zu einer kraftstoffsparenden Fahrweise an die Hand zu geben. Damit lassen sich bis zu 25 Prozent an Kraftstoff einsparen. Dazu gehört eine gleichmäßige und vorausschauende Fahrweise, wodurch sich häufige Bremsmanöver vermeiden lassen. Falls die Fahrzeuge über einen Tempomat verfügen, sollten die Fahrer sie nutzen. Auch frühzeitig in den nächsten Gang hochschalten, hilft Sprit zu sparen. Schon bei Tempo 30 in den dritten Gang schalten, bei 40 Stundenkilometern in den vierten und bei 50 Stundenkilometern in den fünften Gang, gilt als Faustregel.