Wem eine Idee unter den Nägeln brennt, steht vielen Herausforderungen gegenüber. Ganz klassisch fehlt schlicht das Geld, z.B. für den Aufbau teurer Webplattformen oder die Kosten für den Vertrieb des Produktes. Dazu kommt noch, dass externes Kapital immer mit hohen Kosten und hohem Risiko verbunden ist. Jedoch schaffen es immer mehr Gründer, aus eigener Kraft durchzustarten. Das ist natürlich ein Kraftakt und bedarf einer gewissen „studentischen Spitzfindigkeit“ bei der Kostenreduktion. Schauen wir uns an, wie Bootstrapping funktioniert.
1. So wenig Verbindlichkeiten wie möglich Nicht unbedingt nötige laufende Ausgaben sollten unbedingt vermieden werden. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg zu kostenfreien Lösungen.
Das BüroIn der Anfangsphase natürlich unfinanzierbar. Teammeetings sind trotzdem möglich. Dafür können z.B. öffentliche Bibliotheken, Universitäten, Coworking-Spaces oder auch Cafés genutzt werden. Dezentral organisierten Teams sei unserer Ratgeber „https://www.bitrix24.de/for-entrepreneurs/home-sweet-home-so-gelingt-das-dezentrale-arbeiten-aus-dem-home-office.php“ ans Herz gelegt.
Logos und WebdesignMan kann hier tausende von Euros ausgeben, muss man aber nicht. Mittlerweile gibt es extrem hochwertige Baukastenlösungen, die wir ebenfalls
in unserem Blog vorgestellt haben.
OrganisationGerade, wenn kein externes Kapital beteiligt sein soll, macht es keinen Sinn, teure Kapitalgesellschaften zu gründen. Viel einfacher und meist sinnvoll ist es, für etwa 20 Euro ein Gewerbe anzumelden und regelmäßig überraschend einfach zu handhabende Steuererklärungen abzugeben.
Mieten statt kaufenMiet- und Leasingmodelle werden mittlerweile für sehr viele Produkte angeboten. Von Telefonanlagen über Computer bis hin zu Autos. Das hat den Charme, dass man relativ flexibel ist und - ganz wichtig - weniger liquide Mittel auf einmal ausgibt.
Experten mit ins Boot holenWer etwa teure Programmierer braucht, kann versuchen sein Konzept glaubhaft bei Freelancern und Agenturen vorzustellen, die z.B. mit einer Gewinnbeteiligung bereit sin, Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Erfahrungsgemäß geht dieser Plan nur auf, wenn man den Kontakt persönlich pflegt und einiges an Vertrauensarbeit investiert - denn mittellose Gründer gibt es wie Sand am Meer.
Die Liste könnte man natürlich noch unendlich weiter führen. Der wichtigste Grundgedanke sollte immer sein, die eigene Infrastruktur so schlank und flexibel wie möglich zu halten.
2. Plan ja, Businessplan nein Einen Businessplan braucht kein Mensch, der nicht auf Investorenjagd ist. Denn - wie wir gleich sehen werden - ist das eigene kleine Startup gar nicht so genau planbar und wenn wir ganz ehrlich sind, realisieren sich die im Businessplan hochtrabend aus der Luft gegriffenen Annahmen in aller Regel ohnehin nicht. Das heißt natürlich nicht, dass überhaupt kein Plan geschmiedet werden sollte: Am effektivsten ist es wohl, Aktionspläne mit konkreten Handlungsschritten zu entwerfen, die zum gewünschten Ziel führen. Je nach Stand kann die Planung dann angepasst werden. Insgesamt spart man sich mit dieser Vorgehensweise Geld und vor allem Zeit.
3. Cashflow, Cashflow, Cashflow! Zugegebenermaßen hat man mit seinen eigenen Mitteln keinen besonders langen Atem. Deswegen muss es das oberste Ziel sein, so früh wie möglich Umsätze zu generieren. Attraktiv dafür ist eine Querfinanzierung aus anderen Geschäftsbereichen. Entwickelt man z.B. ein IT-Produkt, kann es sinnvoll sein einen Teil dieser Zeit in Auftragsarbeit zu stecken, die das Projekt finanziert.
4. Lean gründen Man muss mit seinem kleinen Lean-Startup nicht unbedingt den Anspruch haben, mit Launch die Big Player vom Markt zu fegen. Vielmehr leuchtet es ein, sich langsam heranzutasten und so erstens das eigene Risiko zu minimieren und zweitens ein bedürfnisgerechtes Produkt zu entwickeln. Das ganze funktioniert - etwas vereinfacht - so:
1. Das Produkt auf die wichtigste Kernidee herunterbrechen
2. Diese Minimallösung an einem kleinen Kundenkreis testen
3. Feedback einholen & Produkt verbessern
So generiert man früh Cashflow und bekommt sehr schnell zu spüren, was funktioniert und was nicht (Proof of Concept). Mit dieser Methode ist es kaum denkbar, dass man Jahre lang entwickelt und sich dann herausstellt, dass sich niemand für das Angebot interessiert.
Siehe dazu
http://theleanstartup.com/ 5. Bootstrapping kann man üben Die Startups-Games (
http://startup-games.de/) etwa bieten Wochenend- und Wochenworkshops an, die zur Gründung führen und nebenbei auch nützliches Wissen vermitteln.