Die zweite Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 hat das digitale Bezahlen in Europa grundlegend verändert – sie bringt mehr Sicherheit, neue technische Anforderungen und eine Vielzahl von Herausforderungen für Unternehmen, die online Zahlungen abwickeln. Die rechtlichen und technischen Vorgaben sind somit klar definiert, doch oftmals fehlt ein entscheidendes Werkzeug: die strukturierte PSD2-Fehler-Taxonomie.
Diese Taxonomie ist weit mehr als ein technisches Detail. Sie ist ein strategischer Hebel für Wachstumsteams, die Funnels optimieren, die Nutzererfahrung verbessern und aus Marketinginteresse echten Umsatz generieren möchten. Dabei geht es um tiefere Transaktionseinblicke in Zahlungssysteme und die Vermeidung von Zahlungsfehlern zugunsten einer Conversion-Optimierung.
Die PSD2, die sogenannte Payment Services Directive 2, ist eine EU-Richtlinie, die seit 2019 in Kraft ist und den Zahlungsverkehr im Internet innerhalb der EU reguliert. Ziel ist es, Zahlungen sicherer zu machen, Innovationen zu fördern und den Wettbewerb zwischen Zahlungsdienstleistern zu stärken. Ein zentrales Element ist die starke Kundenauthentifizierung (SCA), die bei vielen Transaktionen eine zusätzliche Prüfung verlangt, etwa durch TAN, biometrische Daten oder im Rahmen einer App-Freigabe.
Was bedeutet dies nun für Wachstumsteams? Sie müssen berücksichtigen, dass jeder Schritt im Checkout-Prozess durch diese Richtlinie beeinflusst werden kann. Wenn Nutzer beim Bezahlen scheitern, sinkt die Conversion Rate und damit auch der Umsatz. Doch ohne eine klare Fehlerklassifikation bleibt unklar, ob das Problem bei der Bank, beim Zahlungsdienstleister, beim Nutzer, bei der Anwendung oder beim Unternehmen liegt.
Eine Fehler-Taxonomie ist eine systematische Klassifikation von Fehlern nach Ursache, Kontext und Wirkung. Im Fall von PSD2 bedeutet dies, dass jeder abgebrochene Zahlungsvorgang beim Händler im Online-Geschäft mit einem präzisen Grund versehen wird. Beispiele sind „SCA fehlgeschlagen“, „Bank nicht erreichbar“, „Zahlungsmethode nicht unterstützt“ oder „Nutzer hat Authentifizierung abgebrochen“.
Diese Klassifikation ermöglicht:
Ohne diese Taxonomie bleibt das Wachstumsteam trotz großer Expertise auf Vermutungen angewiesen und verschenkt wertvolles Potenzial.
Mit CRM, Funnel-Analyse, Automationen, Projektmanagement, Kommunikation, Shop-Tools und DSGVO-konformem Hosting – alles in einer Plattform.
Jetzt Bitrix24 kostenlos testenPSD2-Fehler lassen sich in mehrere Kategorien unterteilen:
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Fehlerbeschreibung |
Kategorie |
Mögliche Ursache |
|---|---|---|
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Authentifizierung nicht abgeschlossen |
Nutzerverhalten |
Kontoinhaber bricht den Vorgang ab, öffnet die App nicht oder verlässt die Seite |
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TAN nicht eingegeben oder nicht erhalten |
Nutzerverhalten |
SMS oder Push-TAN kommt nicht an, Nutzer wartet zu lange oder gibt nichts ein |
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App zur Freigabe nicht geöffnet |
Nutzerverhalten |
Authentifizierungs-App der Bank wird nicht gestartet oder ist vom Kontoinhaber auf dem Smartphone nicht installiert |
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SCA fehlgeschlagen |
Regulatorische Vorgabe |
Starke Kundenauthentifizierung nicht erfüllt, z. B. fehlende zweite Prüfung |
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Zustimmung zur Zahlung oder Lastschrift fehlt |
Regulatorische Vorgabe |
Nutzer bzw. Zahler hat keine Einwilligung gegeben oder Checkbox nicht aktiviert |
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Zahlungsmethode nicht unterstützt |
Zahlungsdienstleister |
Gewählte Methode ist nicht PSD2-konform oder wird vom Anbieter nicht akzeptiert |
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Weiterleitung fehlerhaft |
Zahlungsdienstleister |
Fehler beim Wechsel zwischen Shop, Zahlungsdienstleister und Bank |
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Bankkonto nicht verifiziert |
Zahlungsdienstleister |
Falsche Bankdaten, Bankkonto wurde nicht korrekt bestätigt oder ist nicht aktiv |
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Bank nicht erreichbar |
Technischer Fehler |
Timeout, Serverprobleme oder Wartung bei der Bank |
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API-Antwort fehlt |
Technischer Fehler |
Kommunikationsfehler zwischen Systemen, fehlende Rückmeldung |
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Kreditkarte abgelehnt |
Bankenspezifisch |
Kredit- oder Debitkarte gesperrt, Limit der Karte erreicht oder nicht für Online-Zahlungen zugelassen |
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Konto gesperrt oder nicht freigegeben |
Bankenspezifisch |
Sicherheitsmaßnahme der Bank oder fehlende Online-Banking-Freigabe |
Diese Fehler treten in unterschiedlichen Stufen des Funnels auf, bei der Erstanmeldung bis hin zum Kaufabschluss. Ihre systematische Erfassung ist die Grundlage für jede Verbesserung und dafür braucht es eine Business-Plattform wie Bitrix24, die eine systematische Erfassung, Analyse und Weiterverarbeitung ermöglicht. Zusätzlich sollten verschiedene Tools und Funktionen in Aufgaben- und Projektmanagement, Kommunikation und HR und Automatisierung eingesetzt werden.
Wachstumsteams arbeiten datengetrieben. Sie analysieren Nutzerverhalten, optimieren Landingpages, testen Formulare und steuern Kampagnen. Doch wenn der Checkout-Prozess nicht funktioniert, ist jede Maßnahme sinnlos.
Ohne PSD2-Fehlerdaten bleibt unklar, ob ein Funnel wirklich funktioniert oder ob Nutzer am Ende scheitern und nie zum Kaufabschluss gelangen.
Eine strukturierte Fehler-Taxonomie hilft Wachstumsteams, die richtigen Fragen zu stellen:
Diese Fragen sind entscheidend für die Arbeit des Wachstumsteams und den Erfolg des Unternehmens.
Viele Unternehmen messen Klicks, Seitenaufrufe und Formularabschlüsse, aber nicht, ob die Zahlung erfolgreich war. Wenn ein Nutzer über Google Ads kommt, ein Produkt auswählt und beim Bezahlen scheitert, fehlt ein entscheidender Schritt. Die Attribution endet zu früh und kommt nicht zur Conversion.
Mit einer PSD2-Fehler-Taxonomie lässt sich genau nachvollziehen:
Diese Informationen verbessern nicht nur die Attribution, sondern auch die Budgetverteilung und die strategische Ausrichtung des gesamten Wachstumsteams.
Eine klare Fehlerklassifikation ermöglicht schnelle, gezielte Experimente, um
Diese Tests liefern nicht nur technische Erkenntnisse, sondern auch strategische Hinweise zur Nutzererwartung, Marktanpassung und internationalen Skalierung.
PSD2 gilt EU-weit, doch die Umsetzung variiert stark. Banken in Deutschland, Frankreich oder Spanien nutzen unterschiedliche Apps, TAN-Verfahren und Authentifizierungsmechanismen. Auch die Nutzererwartungen unterscheiden sich.
Eine gute Fehler-Taxonomie berücksichtigt:
So wird aus einer technischen Klassifikation ein strategisches Steuerungsinstrument für internationale Expansion.
In vielen Unternehmen arbeiten Marketing, Produkt und Zahlung nebeneinander, aber nicht miteinander. Das führt zu Reibungsverlusten. Eine gemeinsame Fehler-Taxonomie schafft eine gemeinsame Sprache:
So entsteht ein integrierter Funnel, vom ersten Klick bis zur erfolgreichen Zahlung.
Die Einführung einer PSD2-Taxonomie ist kein reines IT-Projekt, sondern ein strategisches Vorhaben, das mehrere Teams betrifft – von der Zahlung über Produkte bis hin zum Marketing. Damit aus einer Idee ein wirksames Steuerungsinstrument wird, braucht es eine strukturierte Herangehensweise. Die folgenden Schritte helfen bei der erfolgreichen Umsetzung:
Bevor technische Details geklärt werden, sollte klar sein, wofür die Fehlerdaten genutzt werden sollen. Geht es um Conversion? Attribution? Support-Entlastung? Oder um die Auswahl besserer Zahlungsdienstleister? Diese Zieldefinition hilft, die Taxonomie schlank, relevant und teamübergreifend nutzbar zu gestalten.
Erstellen Sie eine Liste typischer Fehlerquellen entlang des Zahlungsprozesses, von der Eingabe der Bankdaten bis zur Bestätigung der Transaktion. Gruppieren Sie diese in sinnvolle Kategorien wie:
Tipp: Nutzen Sie reale Fehlermeldungen aus Logs oder Support-Tickets als Ausgangspunkt.
Fehlermeldungen sind oft uneinheitlich, je nach Bank, Sprache oder Zahlungsdienstleister. Ein zentrales Glossar mit standardisierten Fehlercodes, verständlichen Beschreibungen und zugeordneten Kategorien schafft Klarheit.
Tipp: Verwenden Sie sprechende Codes wie SCA_TIMEOUT oder BANK_UNREACHABLE, um eine teamübergreifende Kommunikation zu erleichtern.
Die Fehlerdaten müssen dort verfügbar sein, wo sie gebraucht werden: in CRM-Systemen, Webanalyse-Tools, Dashboards oder Data-Warehouses. Planen Sie frühzeitig, wie die Daten erfasst, verarbeitet und visualisiert werden sollen.
Tipp: Setzen Sie auf API-basierte Schnittstellen und prüfen Sie, ob Ihr Zahlungsdienstleister strukturierte Fehlerdaten bereitstellt. Falls nicht, lohnt sich ein Wechsel oder der Einsatz einer Middleware.
Eine Taxonomie entfaltet nur dann Wirkung, wenn sie regelmäßig gepflegt, ausgewertet und genutzt wird. Definieren Sie klare Rollen: Wer sammelt die Daten? Wer analysiert sie? Wer leitet Maßnahmen ab?
Tipp: Etablieren Sie ein interdisziplinäres Team, das regelmäßig Review-Meetings durchführt und Optimierungspotenziale identifiziert.
Damit alle Teams mit den Fehlerdaten arbeiten können, braucht es ein gemeinsames Verständnis. Schulungen, interne Wikis und visuelle Dashboards helfen, die Taxonomie im Alltag zu verankern.
Tipp: Zeigen Sie anhand konkreter Beispiele, wie Fehlerdaten zu besseren Entscheidungen führen, etwa durch die Formularoptimierung oder die Umstellung einer Zahlungsmethode.
Eine Taxonomie ist kein statisches System. Neue Zahlungsmethoden, regulatorische Änderungen oder technische Updates bringen neue Fehlerquellen mit sich. Planen Sie regelmäßige Updates und Feedbackschleifen ein.
Tipp: Nutzen Sie Feedback aus dem Support, aus Nutzerumfragen oder aus A/B-Tests, um die Taxonomie kontinuierlich zu verbessern.
Die Umsetzung einer PSD2-Fehler-Taxonomie erfordert technisches Know-how, organisatorische Abstimmung und strategisches Denken. Doch der Aufwand lohnt sich: Unternehmen gewinnen nicht nur Transparenz über Zahlungsabbrüche, sondern auch ein leistungsfähiges Werkzeug zur Funnel-Optimierung, zur besseren Attribution und zur Steigerung des Umsatzes.
Viele Unternehmen unterschätzen die Komplexität hinter einer strukturierten Fehlerklassifikation. Häufig fehlt der Zugang zu detaillierten Fehlerdaten, da Zahlungsdienstleister uneinheitliche oder unvollständige Rückmeldungen liefern. Auch die technische Integration in bestehende Systeme wie CRM, Webanalyse oder Reporting ist anspruchsvoll.
Zusätzlich erschweren sprachliche Unterschiede und fehlende Standardisierung die Auswertung, besonders bei internationalen Anwendungen. Ohne klare Zuständigkeiten und teamübergreifende Kommunikation bleibt die Taxonomie oft ein isoliertes Projekt ohne strategischen Nutzen.
Der Schlüssel für eine wirksame Umsetzung liegt in der Zusammenarbeit. Unternehmen sollten mit Zahlungsdienstleistern arbeiten, die transparente Fehlercodes bereitstellen, und intern ein gemeinsames Glossar etablieren. Eine API-basierte Integration ermöglicht Echtzeit-Erfassung und teamübergreifende Nutzung. Regelmäßige Review-Meetings sorgen dafür, dass Fehlerdaten strategisch genutzt werden.
Kurz zusammengefasst:
Die Einführung einer PSD2-Fehler-Taxonomie ist anspruchsvoll, aber machbar. Wer die technischen, organisatorischen und semantischen Herausforderungen frühzeitig angeht, schafft die Grundlage für datengetriebenes Wachstum, bessere Nutzererfahrungen und eine höhere Conversion Rate.
Bitrix24 ist eine umfassende Business-Plattform, die Unternehmen bei der Digitalisierung ihrer Prozesse unterstützt – von CRM und Projektmanagement über interne Kommunikation bis hin zu Marketing und Vertrieb. Besonders für Wachstumsteams bietet Bitrix24 eine zentrale Oberfläche, um Kundenbeziehungen zu pflegen, Leads zu verwalten und Verkaufsprozesse datenbasiert zu steuern.
Das Tool „Verkaufs- und Umsatzwachstum“ ist besonders wirksam und analysiert Verkaufsdaten, identifiziert Engpässe im Funnel und schlägt konkrete Maßnahmen vor.
Welche Funktionen stellt Bitrix24 zur Verfügung:
Mit diesen Tools und anderen Funktionen können Unternehmen gezielt auf Marktveränderungen reagieren, ihre Angebote anpassen und die Customer Journey strategisch verbessern.
Die Einführung der PSD2 hat den digitalen Zahlungsverkehr in Deutschland und der EU sicherer, aber auch komplexer gemacht. Für Händler mit Online-Geschäft ist die Zahlungsstrecke längst nicht mehr nur ein technischer Abschluss, sondern ein strategischer Bestandteil der Customer Journey. Jeder Fehler, jede abgebrochene Transaktion, jede überschrittene Frist ist nicht nur ein verlorener Umsatz, sondern auch ein verpasster Erkenntnismoment. Und genau hier setzt die PSD2-Fehler-Taxonomie an und verwandelt unsichtbare Fallen für Kunden in verwertbare Informationen, konkrete Änderungen und neue Möglichkeiten für den Erfolg im Internet.
Fehlermeldungen klar benennen, Formularfelder reduzieren, Ladezeiten optimieren und Exit-Intent-Angebote testen.
Mit klarer Value Proposition, visueller Hierarchie, vertrauensbildenden Elementen und einem gut platzierten Call-to-Action. Alle Elemente lassen sich per A/B-Tests prüfen.
SEO, gezielte Partner-Newsletter, Vergleichsportale und organische Empfehlungen bringen qualifizierten Traffic. Bezahlte Werbung ist oft teuer und streut zu breit, besonders ohne Fehler-Taxonomie.
Mit Tools wie Bitrix24 lassen sich Formulare, Live-Chat und E-Mail-Automation in einem CRM bündeln, inklusive Triggern für Follow-ups und Segmentierung.
Abbruchraten pro Schritt, Zeit bis zur Conversion, Support-Anfragen pro Feature, Wiederkehrquote und Lead-Qualität nach Kanal sind wichtige Metriken, da sie zeigen, wo Nutzer wirklich hängen bleiben.
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